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Entwicklung biologiedidaktischer Forschungskompetenz bei Lehramtsstudierenden

Neben fachlichen Inhalten müssen sich (angehende) Lehrkräfte der Herausforderung des digitalen Wandels stellen. Zum einen, weil sie selbst mit digitalen Medien lernen (z. B. Ilias, Mural), zum anderen, weil sie in ihrer künftigen Tätigkeit Schüler:innen anleiten müssen, mit digitalen Medien umzugehen.

Um Unterrichtshandeln reflektieren sowie wissenschaftliche Quellen interpretieren zu können, ist Forschungskompetenz erforderlich, welche durch Forschendes Lernen ausgebildet werden kann. Im biologiedidaktischen Forschungsmodul, das nach dem Konzept des Forschenden Lernens gestaltet ist, durchlaufen Studierende den Forschungszyklus. Mithilfe von Lernmodulen erarbeiten sie sich selbstständig prüfungsrelevante Inhalte zur Theorie und Konzeption von empirischen Studien.

Durch die selbstständige Bearbeitung der Lernmodule haben die Studierenden das Gefühl den Prozess aktiv zu gestalten, wodurch eine höhere Motivation erzielt werden kann. Nach der Selbstbestimmungstheorie wird davon ausgegangen, dass die Motivation der Studierenden höher ist, wenn sie ein höheres Autonomieerleben aufweisen, sich als kompetent erleben, sowie sich sozial eingebunden fühlen.

Neue Anforderungen, wie das Durchlaufen des Forschungszyklus, können zu einem Überforderungserleben bei den Studierenden führen. Die selbstständige Bearbeitung der Lernmodule kann zusätzlich zu einem solchen Überforderungserleben führen.

Studienkonzeption

Für die erste Teilstudie wurden zwei Treatments konzipiert. Eine Gruppe konnte die Lernmodule frei bearbeiten (nicht-restriktiv). Die andere Gruppe musste Zwischenfragen richtig beantworten, um die nächste Sequenz freizuschalten (restriktiv). Neben den oben genannten Konzepten wird hier die Bereitschaft von Lehramtsstudierenden, digitale Medien in ihrem künftigen Unterricht einzusetzen, erhoben. Den Schwerpunkt bildet die Theory of Planned Behavior. Mit dem Hintergrund der Digitalisierung werden die Lehramtsstudierenden nach der Einstellung und den Einflussfaktoren digitale Medien im späteren Unterricht zu nutzen, befragt.

Für die zweite Teilstudie wurden ebenfalls zwei Treatments konzipiert. Hier konnten beide Gruppen nur dann die Lernmodule absolvieren, wenn zuvor alle Zwischenfragen beantwortet wurden (beide restriktiv). Die eine Gruppe erhielt für die Aufgabenbearbeitung Unterstützung durch Prompts innerhalb der interaktiven Videos. Die andere Gruppe erhielt diese Unterstützung nicht. Auch hier werden die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in der Forschungskompetenz, der Selbstbestimmung und Motivation, sowie Stress zu verschiedenen Messzeitpunkten identifiziert.